Der Ort „Pfarrkeßlar“ blickt zurück auf eine sehr lange und abwechslungsreiche Geschichte und wurde bereits am 18. Mai 876 urkundlich erwähnt. Mehr über die Geschichte des Ortes findet man unter http://www.pfarrkesslar.wordpress.com. An dieser Stelle sein ein Sprung in die DDR-Geschichte erlaubt.
Von 1960 bis 1966 war Pfarrkeßlar ein Kinderferienheim. Das gesamte Areal wurde im Mai 1968 vom Ingenieur-Hochbau-Berlin übernommen. Der IHB sanierte den Altbau und errichtete einen östlichen Neubau. Beide Gebäude wurden miteinander verbunden.

1972 wurde der Ferienkomplex mit insgesamt 68 Betten fertiggestellt und galt mit Zentralheizung, fließend warmen und kalten Wasser, vortemperierten Swimmingpool, Billardraum und Weinkeller als eines der modernsten Ferienheime der damaligen Zeit. 1990 war auch dieser Teil der Geschichte zu Ende und das „Betriebsferienheim Pfarrkeßlar“ fiel in einen Dornröschenschlaf.
2002 wurde das Gelände vom Sisiphusa e.V. erworben, der an dem Ort ein gemeinschaftliches Wohnprojekt realisieren wollte. Die ersten Bewohner, zumeist Handwerker, bauten das Erdgeschoß des Neubaus um und errichteten in der ehemaligen Küche und dem Speisesaal eine Tischlerei. Das erste und zweite OG schliefen weiter und wurden nur hin und wieder von mutigen Gästen bewohnt. Doch eine Idee begann zu reifen…
Im Sommer 2012 wurde Hand angelegt an die erste Etage. Alte Lüftungsschächte im Flur wurden rausgerissen und es entstand erstmal eine Menge Dreck. Im darauffolgenden Jahr konnten 3 Zimmer und die Toiletten saniert werden. 2014 wurden die Duschen erneuert und auch der „Verbinder“, unser Seminarraum, bekam einen neuen Lehmofen, neue Elektrik und einen frischen Anstrich. Das Jahr 2015 begann mit der Umgestaltung eines verstaubten Vereins. Er erhielt den klangvollen und vielschichtigen Namen buntergrund e.V. und ist Träger des Seminarhauses und der pädagogischen Angebote auf dem Gelände von Pfarrkeßlar.
Im vergangen Winter wurden zwei weitere Gästezimmer saniert und eines zu einer Selbstversorgerküche (mit Balkon!) umgebaut. Ein kleines Lager entstand direkt neben der Küche. Die Einrichtung der insgesamt 5 Gästezimmer, der Küche und des Verbinders erfolgte im Frühjahr 2015 und im Sommer verputzten und strichen wir das Innere des Treppenhauses.
Inzwischen ist im ersten Obergeschoss des Nebengebäudes, von uns liebevoll “Ostblock” genannt, ein vollständiger Gästebereich mit Selbstversorgerküche für 18 Personen entstanden.